Gartentipp der Woche

Die Abbruchkante des Felssturzes an der B159, der Salzachtal Straße. Aus großere Höhe lösten sich Baumstämme, Geröll sowie Gestein.

„Natur im Garten“ Gartentipp: Blattlausschwemme – Hochsaison für die Naturgartenpolizei


Unser Gemüse wächst in der grünen Speisekammer üppig heran. An den für sie verbotenen Früchten naschen aber auch allerlei ungebetene Gartengäste allzu gern. Besonders fröhlich treibt es die Blattlaus dieser Tage in unseren grünen Oasen. Fragen rund um die kleinen Pflanzensauger lassen das „Natur im Garten“ Telefon, den ökologischen „Rat auf Draht“, deshalb aktuell heiß laufen. Blattläuse saugen bevorzugt den Pflanzensaft junger Blätter und Triebe. Typischerweise rollen oder kräuseln sich befallene Blätter ein. Neben der Förderung natürlicher Gegenspieler, lassen sich die Mini-Pflanzenvampire ergänzend mit einigen Tricks ökologisch in Schach halten.

 

„Blattläuse scheiden Honigtau aus, der sich als klebriger Belag auf den Blättern bemerkbar macht. Oft siedeln sich darauf in weiterer Folge schwarze Rußtaupilze an. Ameisen lieben den süßen Honigtau, weshalb sie die Blattläuse gegen Feinde verteidigen. Wo sich Ameisen gehäuft an Pflanzen tummeln, sind die kleinen und meist gut verborgenen Blattläuse nicht weit – achten Sie auf dieses Indiz“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.


Ökologische Tipps gegen Blattläuse

  • Ausgewogen ernährte und gesunde Pflanzen können auch einen stärkeren Blattlausbefall ertragen, ohne beträchtlich geschädigt zu werden. Neben der richtigen Standortwahl bei der Pflanzung sind gute Bodenpflege und eine den Bedürfnissen der Pflanzenart gerechte, ökologische Düngung – statt „Fast Food“ Kunstdünger – die beste Vorsorge. 
  • Als natürliches Hilfsmittel hat sich das Spritzen mit kaltem Auszug von Brennnesseln bewährt. Dazu werden 75 g frische, zerkleinerte oder 15 g getrocknete Brennnesselpflanzen (ohne Wurzeln, ohne Samen) in einen Liter sauberes Trinkwasser gegeben. 24 Stunden Quellzeit bei etwa 20 °C sind für eine Anwendung gegen Blattläuse ausreichend. Seihen bzw. filtern Sie den Auszug anschließend, verdünnen Sie ihn für die Anwendung mit 5 Teilen Trinkwasser. Weitere Informationen über hilfreiche Grundstoffe wie die Brennnessel und entsprechende Rezepte finden Sie unter www.naturimgarten.at/hausmittel.html 
  • Entfernen Sie die Blattläuse durch händisches Abstreifen. Spritzen Sie befallene Pflanzen beim morgendlichen Gießen wiederholt gründlich mit einem starken Wasserstrahl ab oder bestäuben Sie die Blattläuse auf taunassen Trieben mit Gesteinsmehl.      
  • Das A und O im naturnahen Garten ist stets auch die Schonung und Förderung unserer Naturgartenpolizei. Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen, Schlupfwespen, Raubwanzen, Ohrwürmer, Vögel, Fledermäuse, Wespen und Hornissen haben Blattläuse zum Fressen gern. Geben Sie den fleißigen Tieren etwas Zeit, um sich auf das Nahrungsangebot einzustellen. 

Weitere ökologische Tipps gegen Blattläuse und allerlei andere, ungebetene Gartengäste finden Sie unter: www.gartentelefon24.at/hobby-gaertnerinnen 


Top-Elite-Einheit der Naturgartenpolizei 

  • Marienkäfer und deren Larven: Bis zu 150 Blattläuse pro Tag vertilgt ein Marienkäfer, eine Marienkäferlarve benötigt für ihre Entwicklung bis zu 800 Blattläuse
  • Hornissen: Ein einziges Hornissenvolk trägt täglich rund 500 g Insekten wie z.B. Wespen, Blattläuse oder Fliegen als Nahrung für die Larven ins Nest ein. Erwachsene Hornissen ernähren sich von Nektar, Baum- und Obstsäften.
  • Florfliegen: Die erwachsene Gemeine Florfliege ernährt sich vorwiegend von Blütenstaub, Pollen und Honigtau. Ihre Larven verzehren mit Vorliebe Blattläuse, Blutläuse, Spinnmilben und andere Kleininsekten. Eine solche, auch Blattlauslöwe genannte Larve, verspeist im Laufe ihrer Entwicklung bis zu 500 Blattläuse.
  • Schwebfliegen: Ein Schwebfliegenweibchen kann über 1.000 Eier legen, eine Larve bis zu ihrer Verpuppung zwischen 400 und 700 Blattläusen verzehren – rechnen Sie nach, Blattlausfresser zu fördern lohnt sich!
  • Schlupfwespen: Die Liste der Wirte, die von Schlupfwespen parasitiert werden, ist lang. Dazu zählen z.B. Schmetterlingsraupen (z. B. Apfelwickler, Kohlmotte oder Prozessionsspinner), Fliegen-, Blattwespen- und Käferlarven sowie Blattläuse. Ein einziges Weibchen kann 200 bis 1.000 Blattläuse mit Eiern belegen. Ihre Larven schlüpfen dann im Wirt und verspeisen ihn von innen – subtil und höchst effektiv! 

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Umweltbewegung „Natur im Garten“ gibt es immer am 25. des Monats spannende Beiträge zum Thema Garten – brandneu können Sie dort noch weitere der „25 Gartentiere – Helferlein, die es zu feiern gilt!“ in Form von Kurzportraits kennenlernen: www.naturimgarten.at/25-jahre-tipps 


Besitzen Sie einen Balkon oder Dachgarten in Niederösterreich? Dann können Sie diesen unter www.naturimgarten.at/auszeichnung-balkon für die „Natur im Garten“ Auszeichnung für ökologisch gepflegte und naturnah gestaltete Balkone und Dachgärten einreichen. Diese Auszeichnung ist kostenlos und ein Jahr lang gültig.